Unsere Selbsthilfegruppe in Brüggen gehört zu den über 100 AGUS-Gruppen in Deutschland.

Sie steht allen Hinterbliebenen nach einem Suizid offen, insbesondere aus den Kreisen Viersen, Mönchengladbach, Krefeld und Heinsberg. Selbstverständlich sind auch Teilnehmer aus anderen Regionen willkommen.

Der Austausch mit Verwandten, Freunden und Bekannten ist von großer Bedeutung, gestaltet sich jedoch oft schwierig, da Trauer und Betroffenheit individuell verschieden sind, was zu Missverständnissen und Gefühlen der Einsamkeit führen kann.
Das soziale Umfeld ist häufig unsicher im Umgang mit Angehörigen, sei es aufgrund der Tabuisierung des Themas Suizid und bestehender Vorurteile oder dem Versuch, diese Trauer mit anderen Arten von Verlust zu vergleichen.

Trauer lässt sich aber nicht vergleichen, da jeder Mensch seine Trauer anders empfindet und für sich verarbeitet. Hier helfen dann leider meist auch keine gutgemeinten pauschalisierten Ratschläge oder Trauerbekundungen. Diese können oft auch genau das Gegenteil bewirken.

Die gegenseitige Unterstützung unter Betroffenen geschieht auf einer Ebene, die sich durch tiefes Verständnis auszeichnet. Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass der Austausch mit Fremden, die ähnliches erlebt haben, oft leichter ist.

Andere Betroffene, die durch ihren eigenen Verlust viel Empathie entwickelt haben – die Fähigkeit und Bereitschaft, die Gefühle, Emotionen, Gedanken, Motive und Persönlichkeitszüge einer anderen Person zu erkennen, zu verstehen und zu teilen – können oft am besten nachvollziehen, was einen in der Trauer nach einem Suizid plagt und belastet.

Die Erkenntnis, dass man mit seinem Schicksal nicht allein ist, sowie der vertrauensvolle Austausch mit anderen betroffenen Angehörigen kann allen Teilnehmern, einschließlich den Gruppenleitern, helfen, besser mit ihrer Trauer umzugehen.

Wenn Sie bereit sind, sich mit anderen Betroffenen unseren gemeinsamen Problemen zu stellen, besuchen Sie unser Gruppentreffen. In der Gruppe ist Raum für das, was im Alltag zu belastend oder unsagbar scheint. Bei uns ist Weinen ausdrücklich erlaubt, und auch Lachen ist keineswegs verboten.

Unsere Gruppe ist eine "offene Gruppe", die sich ausschließlich an Angehörige nach einem Suizid richtet. Der Ein- und Ausstieg ist jederzeit möglich, jedoch ist eine vorherige Anmeldung zu den Treffen notwendig für unsere Planung. Mit neuen Teilnehmern wird grundsätzlich ein Erstgespräch geführt. In diesem Gespräch haben wir die Gelegenheit, uns gegenseitig kennenzulernen und Fragen zur Gruppe und zum Ablauf zu klären, was den ersten Kontakt mit der Gruppe erleichtern kann.

Da wir in der Gruppe sensible Themen offen besprechen, haben sich alle Teilnehmer auf das "Du" geeinigt.

Das Leitungsteam hat ebenfalls einen nahen Angehörigen durch Suizid verloren und unterstützt andere Betroffene ehrenamtlich. Daher können alle Angebote der Gruppe Brüggen kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Sie sind herzlich eingeladen!